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| IKZ - 27.11.2007 |
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Es regnete rote Rosen: Chansonette begeisterte ihr Publikum in der Schauburg - anders als Paul von Schell
Iserlohn.(kat) „Für mich soll's rote Rosen regnen” - gesungen, getan: Dunkelrote Blüten fielen am Freitagabend sanft auf die heimische Chansonette Nina Tripp herab. Verdient: Die Künstlerin hatte im Silbersaal der Schauburg einen fulminanten Knef-Abend präsentiert.
Die Kulturinitiative (KUI) hatte Knef-Witwer Paul von Schell mit seinem Programm „Die große Reise. . . Meine Liebeserklärung an Hildegard Knef” eingeladen. Nina Tripp sorgte für die musikalische Hommage. „Talk und Chansons” war das Ganze untertitelt - am Ende war sich das Publikum aber einig: Mehr Tripp (Chansons) und weniger Schell (Talk) hätte dem Programm gut getan.
Hildegard Knef (1925-2002) war eine der wenigen großen deutschen Diven, die internationalen Ruhm erlangten. Ihre Schönheit, ihre Stimme und ihr tragisches Leben bewegten die Menschen. Ihr letzter Ehemann Paul von Schell tourt zurzeit mit seiner „Liebeserklärung” durch die Republik. Durch Thomas Jost, den letzten Knef-Manager, lernte er Nina Tripp kennen und schnell war die Idee für eine Zusammenarbeit bei dem Programm geboren. Unter anderem trat man schon in Hannover und Hohenlimburg auf. „Wer könnte besser eine Liebeserklärung an Hildegard Knef machen als der eigene Ehemann?” diesen Satz stellte Annegret Simon, 1. KUI-Vorsitzende, dem Programm voran. Doch leider stellte sich heraus, dass Paul von Schell nur wenig preisgab. Er erzählte, interviewt von Thomas Jobst, lieber ausführlich über seine Kindheit als Spross ungarischer Adeliger und die Flucht nach Österreich 1949. Sicherlich ein einschneidendes Erlebnis in der Biografie von Paul von Schell - doch das Publikum wollte, dem Titel der Veranstaltung gemäß, lieber etwas über „die Knef” hören. „Sein Leben ist hier nicht wichtig. Das hätte er grob skizzieren können”, so eine Zuhörerin.
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Die Diva wurde dem Publikum eher durch Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „A Woman and a half” (2001) näher gebracht - und durch die unvergessenen Lieder, die Nina Tripp darbot: „Eins und eins, das macht zwei”, „Von nun an ging's bergab” und „Ich möchte am Montag mal Sonntag haben” etwa. Bei dem letzten Lied kam ein Überraschungsgast auf die Bühne: Hartmut „Härte” Tripp, der Vater der Sängerin, begleitete sie mit seinem Saxophon und belebte den Abend zusätzlich. Bei den Lieddarbietungen konnte man beobachten, wie Paul von Schell den Blick bewegt und träumerisch in die Ferne richtete - vielleicht seine schönste Liebeserklärung an Hildegard Knef an diesem Abend.
Etwas mehr erzählte der Witwer im zweiten Teil des Programms. Man erfuhr, dass die Knef extrem pünktlich war, „katastrophal schlecht” kochen konnte, nicht allein sein konnte und den Begriff „Star” nicht mochte. „Ich hatte die beste Frau gefunden. Ich liebte sie als Mensch. Sie war privat sehr natürlich.” Das war es dann aber auch schon, ansonsten erzählte Schell Geschichten, die er von seiner Frau über ihr Leben vor seiner Zeit erfahren hatte.
Wie gut, dass es Nina Tripp gab. Sie wurde vom Publikum begeistert gefeiert, sang mal einfühlsam, mal frech, auf alle Fälle fröhlich, erotisch und schwungvoll - die Bühne wirkte fast zu klein für sie. Hinzu kam das perfekte Zusammenspiel mit ihrem langjährigen Pianisten Martin Brödemann. „Ich brauch Tapetenwechsel” und andere Lieder erklangen, als Zugabe „Grauer Regen” und „Wiegenlied”. Zudem las sie einen kurzen Ausschnitt aus der berühmten Knef-Autobiografie „Der geschenkte Gaul”.
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