Ein bunter musikalischer Bilderbogen

Letmathe. (kat) Der Saal war voll und die Akteure aufgeregt: Das Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Bestehen der Realschule am Donnerstagabend im Saalbau war lebendig und vielfältig.

Musiklehrer Peter Dembler begrüßte die etwa 400 Gäste, hauptsächlich Schüler, Ehemalige, Lehrer und deren Familien. Unter den Gästen war auch der ehemalige Schulleiter Friedhelm Tripp, der ganz begeistert war: "Das Konzert ist sehr beeindruckend, es ist in unserer Zeit nicht selbstverständlich, dass Schüler und Lehrer so etwas machen."

Peter Dembler führte dann mit seinem Kollegen Tobias Esser-Korioth durch das mehr als zweieinhalbstündige Programm, das mit zwei Liedern, gespielt vom Schulorchester, begann. Das 25-köpfige Orchester spielte unter anderem "The Entertainer" von Scott Joplin, und Entertainment sollte in den folgenden Stunden tatsächlich auf der Doppel-Bühne stattfinden.

Apropos Bühne: Die war wirklich das Manko des Konzertes, man hatte vor der Saalbau-Bühne noch einen weiteren Bühnenaufbau installiert. Das Orchester spielte vorne, ansonsten aber blieb die vordere Bühne leer, Mikrofone und Instrumente versperrten ein wenig die Sicht auf die hintere Bühne, auf der die Sänger dann weit entfernt vom Publikum ihr Können präsentierten.

Das Schulorchester wechselte sich einige Male ab mit dem Schulchor. Die 35 Schülerinnen und Schüler hatten bei der Stückauswahl ein Mitspracherecht gehabt und so gab es eine bunte Mixtur von Britney Spears "I love Rock´n´Roll" über "I´m walking" (Fats Domino) bis hin zu "Ich will mit dir einen Drachen bauen" (Udo Jürgens). Gemeinsam präsentierten Orchester und Chor die beiden Stücke "Londonderry Air" und "Guantanamera", ehe die Musik-AG der Klasse 10 mit den drei bekannten Songs "Memory" (Andrew Lloyd Webber), "Black or white" (Michael Jackson) und "Symphonie" (Silbermond) das Publikum unterhielt.

Nach einer kurzen Pause ging das Konzert weiter: Die Orchesterklasse 5 präsentierte unter der Leitung von Peter Dembler eine bunte Bearbeitung mit Namen "Youngsters go music Suite".

Und dann kam der Gaststar: Iserlohns Chansonette Nina Tripp betrat mit ihrem Pianisten Martin Brödemann die Bühne. Und Nina Tripp hatte allen Grund dabei zu sein: Sie ist eine Ehemalige der Realschule ("Abschluss im letzten Jahrtausend") und zudem die Nichte des ehemaligen Schulleiters. In gewohnt charmanter Art und stimmlicher Brillanz unterhielt sie mit bekannten Liedern aus ihrem Repertoire. Besonders beliebt bei den Schülern war das Lied "Entscheidungsschwach": Nina Tripp suchte sich einen Mann (ausgerechnet Lehrer Wilhelm Böttcher angelte sie sich dafür aus dem Publikum) und stand als unentschlossene Braut mit Böttcher vor dem Altar. Im Anschluss trat noch der extra für dieses Konzert gegründete Lehrerchor auf, bei dem auch Schulleiterin Gisela Scholte mitsang. Man bot unter anderem unterhaltsame Ohrwürmer wie "Veronika, der Lenz ist da" oder "A hard day´s night".

Dann erschien die "Rhythm & Blues Band" im Scheinwerferlicht, bestehend aus derzeitigen und ehemaligen Schülern (wie Daniel Wemper) und Lehrern (wie den Moderatoren und Horst Raabe vom Stadttheater Hagen, der auch an der Realschule Projektunterricht gibt) sowie Nina Tripp. Sie lieferten mit sonnenbebrillt Hits wie "Peter Gunn", "Fly me to the moon" oder "Mackie Messer".

Mit den gemeinsam von Lehrerchor, Band gesungenen Variationen über "Kein schöner Land in dieser Zeit" und der Zugabe "Oh Happy Day" von der Musik-AG der Klassen 9 und 10 endete ein Mammut-Konzert, das monatelange Proben, viel Zeit und Engagement gekostet hatte.