IKZ - 04.02.2008

Hochkarätiges Kabarett beim alternativen Karneval der Kulturinitiative im Silbersaal

Hobi, „La Signora" und „Änne aus Drüpplingsen" rissen „Gibbel-Abend"-Publikum zu Begeisterungsstürmen hin

ISERLOHN. (nine) Es war kein Gibbeln, sondern eher lautstarke Fröhlichkeit und jede Menge Lachtränen, die die Stimmung beim „Gibbelabend" am Freitagabend im Silbersaal der Schauburg kennzeichneten.

Vor ausverkauftem Saal mit 160 gut gelaunten Gästen präsentierte die Kulturinitiative Iserlohn (KUI) zum fünften Mal die alternative Karnevalsveranstaltung mit hochkarätigem Kabarett.Organisatorin und Programmgestalterin Nina Tripp hatte drei Künstler engagiert, die das Publikum zu regelrechten Begeisterungsstürmen animierten. Der Kabarettist Hobi, ursprünglich aus dem märkischen Kreis stammend, stimmte die Gäste mit seinem Auftritt als Polizist ein, in dem er einen Jahresrückblick auf 2007 der ganz besonderen Art gab, bei dem neben Kyrill, Eisbär Knut und der Handball-WM viele weitere Ereignisse kabarettistisch unter die Lupe genommen wurden. Auch musikalisch überzeugte Hobi als Moritz Specht mit einer gesanglich brillanten Parodie auf Max Rabe.

Es folgte das Sauerländer Urgestein „Anne aus Drüpplingsen" alias Monika Badtke, die, bekannt für ihre direkte und trockene Art, ein Höhepunkt des Gibbelabends darstellte. Als waschechte Dame älteren Semesters vom Dorf war nicht nur der Arztbesuch, sondern auch der neue Freund aus dem Altenclub und der zweite Frühling auf witzige und authentische Weise Thema ihrer Vorstellung. Als „Anne" ihr neues Hobby Nordic Walking eindrucksvoll darstellte, hielt es das Publikum kaum auf den Plätzen und minutenlanges Gelächter zollte den Künstlern gebührenden Respekt. Gekonnt warb Monika Badtke in ihrem Auftritt für die KUI, deren Mitglieder beim Kartenverkauf für den stets ausverkauften Gibbelabend bevorzugt behandelt werden. Um weitere Gäste begrüßen zu können, soll der Gibbelabend 2009 im dann fertig gestellten Goldsaal der Schauburg stattfinden.

Im zweiten Teil des Abends begeisterte dann das italienische Rasseweib mit Ruhrpott- Charme „La Signora" alias Carmen del Feo das Publikum mit einer eindrucksvollen Darstellung ihrer schweren Kindheit in „Bella Napoli", der ungewöhnlich engen Beziehung zu ihrem Akkordeon und ihrer puren Erotik. Mit großartiger Mimik und Gestik und guter Stimme verkörperte sie südländischen Charme, der La Signora in Verbindung mit ihrem Ruhrpott-Akzent zu einem tollen und skurrilen Gesamtkunstwerk werden lässt.Mit stürmischem Beifall und einem umjubelten Finale endete der diesjährige Gibbelabend bei dem kein Auge trocken blieb und Nina Tripp, die trotz Krankheit den Abend gekonnt moderierte, einmal mehr ihren Sinn für gutes Kabarett unter Beweis gestellt hatte. Auch die Künstler zeigten sich von der tollen Atmosphäre im Silbersaal beeindruckt.




 

Foto: Tokarski Das Sauerländer Urgestein „Anne aus Drüpplingsen" alias Monika Badtke durfte auch beim fünften Gibbelabend der Kulturinitiative Iserlohn nicht fehlen.